Toots and the Maytals Festsaal Kreuzberg, Berlin am 29.06.17

Donnerstag 29.06.17
Einlass: 20:00, Beginn: 21:00
Festsaal Kreuzberg, Am Flutgraben 2, 12435 Berlin

Tickets – Toots and the Maytals Berlin


Informationen

Frederick "Toots" Hibbert ist eine Legende. Obwohl er nie Bob Marleys Popularität erreichte, ist er unbestritten einer der größten Ska & Reggae-Entertainer, der, obwohl mittlerweile stabiler Sechziger, noch immer die Strapazen weltweiter Tourneen auf sich nimmt. Angefangen hat mal wieder alles in Kingston, Jamaika, wo er 1962 mit zwei Kumpels The Maytals gründete. Sir Coxsone Dodd vom Studio One, der Steve Albini des 60er-Ska, produzierte die ersten Singles "Hallelujah" und "Six And Seven Books Of Moses". Die Titel lassen es schon erahnen, Toots verstand sich als Prediger, der seine spirituellen Texte mit dem Soul eines Otis Redding ins gospelige Skagewand kleidete. 

Bis 1965 arbeiteten die Maytals mit angesagten Größen wie Byron Lee und Prince Buster. 1966 gewannen sie das Jamaican Song Festival mit "Bam Bam", doch anstatt Weltruhm gab's erstmal ein Jahr (!) Knast für Sänger Toots: der arme Kerl wurde mit Marihuana erwischt. Harter Tobak, im wahrsten Sinne ... Doch der Hit an der Geschichte: Toots komponierte in seiner Auszeit einen ebensolchen, der neben "Monkey Man" zum größten Erfolg der Band wurde: "54-46 That's My Number". Die findigen Blitzdenker unter euch werden's schon erraten haben: hier geht's nicht um eine Telefonnummer, sondern um die Nummer seiner Gefängnisuniform! Als der Ska um 1967/68 etwas an Tempo einbüßte, veröffentlicht die Band die Single "Do The Reggay", auf der Toots nebenbei noch den Begriff für die gesamte Stilrichtung aus dem Ärmel schüttelt. Der '72er Smash-Soundtrack "The Harder They Come" featuret gleich zwei Songs der Band, die sich etwas später in Toots And The Maytals umbenennt. Mittlerweile auch in Europa ein Begriff, eröffnen sie u.a. Konzerte für The Who und die großen Rolling Stones. In den 80ern tourt Toots zwar noch mit der Band, arbeitet im Studio aber alleine. Das von Sly & Robbie produzierte Coveralbum "Toots In Memphis" erfährt 1988 eine Grammy-Nominierung für das Reggae -Album des Jahres. Dasselbe schafft Toots zehn Jahre darauf mit "Skafather", auf dem er u.a. den Kinks-Klassiker "You Really Got Me" in die Reggae-Mühle wirft. Weitere Erfolgsobskuritäten gefällig? Das Album "Knock Out" erhält Gold in Neuseeland, die Single-Auskopplung "Beautiful Woman" gar Platin. In Philadelphia gibt es außerdem zu Ehren seiner musikalischen Errungenschaften einen Toots Hibbert Day, und zwar am 20. Oktober! Im Mai 2004 veröffentlicht Toots Hibbert mit seiner Band auf dem Album „True Love“ eigene Klassiker. Zu deren Interpretation hat er sich hochkarätige Gäste eingeladen. Willie Nelson, Ben Harper, Eric Clapton, Ryan Adams, No Doubt, Keith Richards und viele mehr zollen der Reggae-Legende den verdienten Tribut. Auch dieses Album erhielt Ende 2004 eine Grammy-Nominierung in der Kategorie "Bestes Reggae-Album".